Ein festlicher Eröffnungsgottesdienst der 43. Internationalen Sommerakademie Lilienfeld fand am Sonntag, den 30. Juni 2024 um 10.00 Uhr in der Stiftsbasilika Lilienfeld statt. Hauptzelebrant war der Abt des Stiftes Lilienfeld Dr. Pius Maurer OCist. Zur Aufführung gelangte die hervorragend musizierte Krönungsmesse für Soli, gem. Chor und Orchester, KV 317 von Wolfgang Amadeus Mozart.
Aufgeführt wurde zu Beginn des Gottesdienstes das beeindruckendes Werk „Die Babenberger Kantate“ für Soli, Chor und Orchester, komponiert im Jahre 1976 von Karen De Pastel nach einem Text von Abt Dr. Norbert Mussbacher (1926-2004) anlässlich der Ausstellung „1000 Jahre Babenberger in Österreich“ und Erhebung der Kirche zur Basilika minor. Ausführende waren der Stifts-Chor Lilienfeld, der Kirchenchor Wilhelmsburg, Solisten und ein Orchester der Sommerakademie, dirigiert vom Stiftschor-Leiter Florian Pejrimovsky. An der Orgel brillierte Yi-Ting Wu-Mittermayer mit Werken von Anton Bruckner und Franz Schmidt.
Anschließend fand der festliche Eröffnungsakt ebenso in der Stiftsbasilika statt. Nach der Begrüßung durch die Präsidentin der SAL Karen De Pastel und durch den Bürgermeister der Stadt Lilienfeld Manuel Aichberger übernahm die Festansprache und offizielle Eröffnung der Sommerakademie Lilienfeld Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur beim Amt der NÖ Landesregierung, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Zwischen den Ansprachen wurden Chorwerke von Anton Bruckner zu dessen 200. Geburtsjahr von den beiden Chören aufgeführt.
Die Sommerakademie Lilienfeld 2024 unter der Leitung von Präsidentin Karen de Pastel gestaltet sich wieder sehr erfolgreich. Hervorzuheben sind die vielen Konzerthöhepunkte und die sehr gut besuchten Kurse mit 150 Studierenden.
Am Abend des Eröffnungstages fand am 30. Juni im Dormitorium des Stiftes das große Eröffnungskonzert der Sommerakademie mit Werken von Ludwig van Beethoven statt. Zu Beginn des Konzertes mit Wellingtons Sieg erlebten die zahlreichen Zuhörer eine donnernde Schlachtenmusik zwischen den französischen und englischen Truppen. Danach folgte die triumphale Sieges-Symphonie. Die anschließend aufgeführte Kantate „Der glorreiche Augenblick“ mit den Anfangsworten „Europa steht!“ bestach durch herrliche Chöre und Solo-Partien. Die vier Solisten überzeugten mit ihren schönen Stimmen, die Mödlinger Singakademie setzte sich klanggewaltig für ihre vielfältigen Rollen in der Kantate ein und das KünstlerOrchester begeisterte mit Präzision und großem Schwung. Die darauffolgende prachtvoll gespielte 7. Symphonie wurde mit einer spontanen Standing Ovation gedankt. Dirigentin Karen De Pastel überzeugte mit viel Temperament, Einfühlsamkeit und Können und meisterte diese anspruchsvollen Werke mit Bravour. An diesem Tag wurde De Pastel den Ehrenring der Stadtgemeinde und das päpstliche Ehrenzeichen „Für Kirche und Papst“ verliehen. Organisator Dr. Werner Hackl bezeichnete De Pastel nach dem Konzert „als die große ᶦKlammerᶦ, die Gemeinde und Stift zu einem Kulturzentrum formte.“
Die zwei Dozentenkonzerte am 3. und 10. Juli zeigten die hohe Qualität der Dozenten. Beeindruckend waren die Darbietungen von Julian Walder (Violine), Christophe Pantillon (Violoncello) und vier Vokalsolistin, großartig begleitet am Klavier von Mennan Bërveniku. Sehr schön gelangten am 10. Juli Karen De Pastelᶦs Lieder nach Texten von Abt Dr. Norbert Mussbacher, gesungen von Florian Pejrimovsky anlässlich seines 20. Todestages. Dr. Heinz Heistinger trug zu diesem Anlass Lyrik von Mussbacher zwischen diversen Musikstücken vor.
Am 4. Juli fand ein Auswahlspiel in Kooperation mit Thomastik-Infeld Wien für alle Violine-Studierende unter der Leitung von Julian Walder statt. Als Preis erhielten die Gewinner DYNAMO Sets (Violinsaiten) der Thomastik Firma. Drei zweite Preise wurden verliehen. Diese gingen an Emil Kamilarov (10 Jahre alt), Zoe Haas und Yi-De Hung. Der dritte Preis „Young Talent Award“ erhielt Tonislav Tonchev (11 Jahre).
Zum Abschluss beider Wochen brillierten die Studierende im Rahmen von acht Konzerten. Wieder zeigten diese Talente aus vielen Ländern ihr großes Können und vor allem ihre ansteckende Begeisterung für die Musik. Am Sonntag, 7. Juli wurde der Festgottesdienst vom Vokalensemble O Musica Wien unter der Leitung von Lilia Khomenko mit der ansprechenden „Messe modale en septuor“ für Frauenchor, Streicher und Orgel von Jehan Alain gestaltet. Am gleichen Abend gelang ein ausgezeichnetes Meisterkonzert mit dem Varga Streichquartett Wien, bedankt wieder mit einer Standing Ovation. Die Mitglieder des Quartetts Pavol Varga und Katarina Veselská (Violine), Peter Zwiebel (Viola) und Stefanie Huber (Violoncello) spielten Beethovens Streichquartett in e-Moll, Op. 59 Nr. 2 und Franz Schuberts berühmtes Streichquartett in d-Moll mit dem Titel „Der Tod und das Mädchen“. Am 11. Juli begeisterte das Amadeus Big Band mit 17 Musikern unter der Leitung von Franz Griesler im Prälatenhof des Stiftes unter dem Motto „A Tribute to Ella Fitzgerald“ vor weit über 200 Konzertbesuchern. Analena Matejschek wirkte mit mehreren Songs mit. Abgerundet wurde die Sommerakademie mit dem Abschlussfestgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr.