Jahresrückblick

2022

No items found.
No items found.

Die Sommerakademie Lilienfeld feierte im Jahr 2022  ihr 41. Bestehungsjahr mit einem großartigen Angebot.

Die internationale Sommerakademie Lilienfeld hat bereits Tradition und ist ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens in Niederösterreich. Sie stellt einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Kindern und geübten Studierenden dar. Die SAL dauerte heuer vom 3. bis 17. Juli 2022 und 135 Studierende aus Österreich, Deutschland, Italien, Polen, der Slowakei, Brasilien, Ecuador und Mexico nahmen daran teil. 

Bei der diesjährigen 41. Internationalen Sommerakademie war das musikalische Angebot wieder sehr reichhaltig. Eröffnet wurde die SAL am 3. Juli Vormittag mit einem feierlichen Festgottesdienst. Aufgeführt wurde die Missa Sancti Josephi von Johann Georg Albrechtsberger mit dem Stift-Chor Lilienfeld und dem Kirchenchor Wilhelmsburg unter der Leitung von Florian Pejrimovsky und Franz Griesler. An der Orgel wirkte mit einigen Solostücken Yi-Ting Wu-Mittermayer. Hauptzelebrant und Festprediger war Pater Mag. Hermann Joseph Schöppe OCist. Anschließend fand der offizielle Eröffnungsakt ebenso in der Stiftsbasilika statt. Die Begrüßung fand durch die Präsidentin der Sommerakademie Dir. Prof. Mag. Dr. h.c. Karen De Pastel statt, die unter anderem über die Bedeutung der Missa solemnis von Ludwig van Beethoven referierte. Das folgende Musikstück „An Lilienfeld“ für Männerchor von Sigismund Neukomm brachte die Vertonung von einem Gedicht des Jubilars Abt Ladislaus Pyrker zum 250. Geburtsjahr. Es folgte die Begrüßung durch den Lilienfelder Bürgermeister Dir. Wolfgang Labenbacher. Die Festansprache und offizielle Eröffnung  übernahm Herr Landesrat Martin Eichtinger in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Am Abend erklang im Rahmen des symphonischen Eröffnungskonzertes in der Stiftsbasilika vor dem Hochaltar das größte und bedeutendste Werk „Missa solemnis in D-Dur, Op.123 für 4 Soli, Chor und Orchester von Ludwig van Beethoven unter dem Dirigat von Karen De Pastel. Diese ausgezeichnete Aufführung von hoher Qualität aller Ausführenden vor vollem Haus beeindruckte zutiefst.  Zwei großartige Chöre, das Ensemble Koinonia Wien und Chorus Angelicus Varaždin, bewältigten die anspruchsvollen Chorpartien bravourös, das KünstlerOrchester Wien/Lilienfeld lief zu Hochform auf und die Solisten, Isabella Kuëss (Sopran), Christiane Marie Riedl (Alt), Hans Jörg Gaugelhofer (Tenor) und Florian Pejrimovsky (Bass) stellten ihr großes Können unter Beweis.

Unter dem Motto „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“ hat Beethoven der Partitur vorangestellt. Seine Absicht war, „sowohl bei Singenden als Zuhörern religiöse Gefühle zu erwecken“. Beethovens Werk ist, in dem er die individualistische Ausdruckfähigkeit seines Spätstils auf das allgemeine, ewige Thema des christlichen Glaubensmysteriums anwandte, nicht nur Gipfel seines Schaffens, es ist die großartigste Leistung des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet der religiösen Musik.

Am Mittwoch, den 6. Juli, durften zahlreiche KonzertbesucherInnen ein erlesenes Meisterkonzert mit ausgezeichneten Darbietungen der Lehrenden der ersten Woche erleben. Hochbegabte Musiktalente stellten bei vier Konzerten der Studierenden ihr großes Können vom 8. bis 10. Juli unter Beweis, die mit lautstarkem Applaus vom begeisterten Publikum belohnt wurden. 

Beim Abschluss Festgottesdienst der ersten Woche führte das Vokalensemble „O Musica Wien“ unter der Leitung von Lilia Khomenko, gemeinsam mit Karen De Pastel an der Stiftsorgel, die Lateinische Messe für drei Frauenstimmen und Orgel von Sigismund von Neukomm (1787–1858) auf. Es folgte wieder ein hervorragendes Konzert der Lehrenden am Abend des 10. Juli zur Einleitung der zweiten Woche der Sommerakademie.

Eine sehr beeindruckende Schubertiade am 13. Juli mit Werken von Franz Schubert und Gedichten vom Kirchenfürst Patriarch Erzbischof Abt Johann Ladislaus Pyrker zum 250. Geburtsjahr und 175. Todesjahr, vorgetragen von Karen De Pastel, fand beim Publikum großen Anklang. Als Höhepunkt des Abends führten Lehrende der SAL das Forellen Quintett von Schubert auf. Pyrker war der bedeutendste Abt des Stiftes Lilienfeld (1812-1819), Patriarch von Venedig und Erzbischof von Erlau. 

Am 14. Juli brillierte im Prälatenhof unter dem Motto „Big Band Highlights“ das Amadeus Brass Quintett und Freunde“. 180 Personen besuchten dieses beliebte Konzert. Es folgten weitere Abschlusskonzerte der Studierenden am 15. und 16. Juli in den stimmungsvollen Räumen des Stiftes. Die Darbietungen zeugten vom hohen Niveau der Studierenden.

Der Chor der Sommerakademie unter der Leitung von Lilia Khomenko und einige Instrumentalisten gestalteten gemeinsam mit Karen De Pastel an der Orgel einen würdigen Abschlussfestgottesdienst am Sonntag, den 17. Juli, in der Stiftsbasilika. 

In diesen zwei erfolgreichen SAL-Wochen herrschte allgemein eine fröhliche und entspannte Atmosphäre unter den Künstlern.

Rezension

https://onlinemerker.com/lilienfeld-noe-stiftsbasilika-eine-wanderung-mit-beethoven/