Die Sommerakademie Lilienfeld entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Lebens in Niederösterreich. Heuer öffnete sie ihre Pforten am 2. Juli 2017 zum 36. Mal und schloss am 16. Juli.
Offensichtlich auf Grund des weltweit guten Rufes konnte die Sommerakademie Lilienfeld mit 156 Teilnehmern in 167 Kurswochen eine größere Anzahl von Schülern und Studierenden als im Jahr 2016 verbuchen. Diese nahmen z.T. weite Reisen auf sich, um in Lilienfeld bei den hervorragenden Dozenten zu studieren. Erfreulich war auch das große Interesse vieler Kursteilnehmer aus der unmittelbaren Umgebung.
Einen besonderen Höhepunkt bot das abendliche Symphonische Eröffnungskonzert am 2. Juli im Laienbrüderdormitorium des Stiftes unter der Leitung der Präsidentin Karen De Pastel. Auf dem Programm standen Werke von Franz Joseph Haydn (Konzert für Flöte und Orchester Hob.VII f:D1), W. A. Mozart (Konzert für Klavier und Orchester, KV 467) sowie Ludwig van Beethoven („Die Geschöpfe des Prometheus, op. 43 und „Die Schlacht bei Vittoria“ für großes Orchester, op. 91). Zwei ausgezeichnete SAL- Studenten der Sommerakademie durften mit dem Orchester konzertieren.
Am Mittwoch, 5. Juli erlebten die Konzertbesucher wieder einmalige musikalische Glanzstücke seitens der Dozenten.
Im Rahmen des Meisterkonzertes am Mittwoch, 12. Juli im Dormitorium des Stiftes spielte das bekannte Streichtrio Mozarteum Werke von Beethoven, Schubert, Dohnany und Kodaly. Herr Dr. Heinz Heistinger und Gattin trugen dazu Briefe aus der Niederschrift eines Briefwechsels zwischen Martin Luther und der Familie der Jörger aus Hohenberg vor.
Jeweils an den Freitagen und Samstagen (7., 8., 14. und 15. Juli) wurden Kursteilnehmerabschlusskonzerte einschließlich Beiträge aus der Volksmusik von hervorragender Qualität angeboten. Blechbläserensembles, Klavierwerke, virtuose Solowerke für Tasteninstrumente, Streicher, Gesang und zeigten die Vielfalt und Qualität der musikalischen Möglichkeiten dieser erfolgreichen Sommerakademie.
Die internationale Sommerakademie Lilienfeld fand heuer zum 37. Mal vom 1. bis 15. Juli 2018 statt und ging mit großem Erfolg über die Bühne. Zahlreiche Konzerte wurden abgehalten. Sechs Mal konzertierten die Dozenten und achtmal hatten die Studenten die Gelegenheit ihr Können am Konzertpodium unter Beweis zu stellen.
Die Sommerakademie Lilienfeld zieht jedes Jahr eine große Zahl an Musikern, Musikinteressierten und Musikbegeisterten an. Heuer wurden 280 Anmeldungen in den beiden Kurswochen verzeichnet, dies ist ein großes Plus gegenüber dem Vorjahr. Das erste Mal war es möglich, eine große Gruppe an asiatischen Studenten begrüßen zu können. Für diese wurden auch Deutschkurse und Musikgrundkurse angeboten.
Die leidige Quartierfrage konnte heuer teilweise gelöst werden. Durch die Bemühungen von Bürgermeister Wolfgang Labenbacher, Ing. Karl Oberleitner von der Wirtschaftskammer und Vizepräsident der Sommerakademie Mag. Florian Pejrimovsky konnte es ermöglicht werden, dass Studenten der Sommerakademie im Schülerheim der Landesberufsschule Lilienfeld nächtigen. Dieses Angebot wurde von 40 Studenten angenommen. Diese Studenten wären nicht zu den Kursen gekommen, wenn es nicht diese Nächtigungsmöglichkeit gegeben hätte. Ein großer Dank an alle Unterstützer dieses Projektes.
Die Sommerakademie wurde am 1.7. 2018 mit der Festmesse, zelebriert von Abt Matthäus Nimmervoll eröffnet. Die Eröffnungsansprache in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hielt Nationalrat Fritz Ofenauer. Die musikalische Gestaltung erfolgte durch den Chorus Campililienses. Dies ist eine Kooperation zwischen dem Kirchenchor Wilhelmsburg unter Franz Griesler und dem Stifts-Chor Lilienfeld unter Florian Pejrimovsky. Zur Aufführung kam die Mariazeller Messe von Joseph Haydn, die von Haydn für Mariazell komponiert wurde.
Am Abend stand das große symphonische Eröffnungskonzert auf dem Programm. Das Künstlerorchester Wien-Lilienfeld wurde unter dem Dirigat der Präsidentin der Sommerakademie Lilienfeld, Prof. Karen De Pastel, zu wahren musikalischen Höhenflügen animiert. De Pastel brachte mit dem Orchester die gesamte Musik zum Trauerspiel Egmont von Ludwig van Beethoven zu Gehör. Ihr zur Seite standen die Mezzosopranistin und Dozentin der Sommerakademie Jenny Hou und in einer ungewohnten Rolle, als Sprecher des Egmont, Vizepräsident Florian Pejrimovsky. Im zweiten Teil standen zwei Solokonzerte am Programm die meisterhaft musiziert wurden. Die erst 16-jährige Violinsolistin Katharina Auer, die auch Studentin an der Sommerakademie ist, brachte das Publikum ob ihres Könnens zum Staunen und zu stürmischem Applaus. Den Abschluss des Konzertes bildete der Totentanz von Franz Liszt für Orchester und Klavier, mit dem Pianisten und ebenfalls Dozent an der Sommerakademie Mennan Bërveniku. Das Publikum war vollauf begeistert von den Darbietungen.
Ein weiteres musikalisches Highlight der Sommerakademie war das Dozentenkonzert zum 150. Todestag von Gioachino Rossini. Acht Dozenten der Sommerakademie brachten ausschließlich Rossini zu gehör. Für Rossini üblich lag ein Schwerpunkt bei seinen Opern. Aber auch seltener Gehörtes wie aus der „Venezianischen Regatta“ stand auf dem Programm, sowie Stücke für Flöte und Klavier. Das Publikum war von den Darbietungen und vor allem dem Abschluss mit dem Katzenduett von Jenny Hou und Florian Pejrimovsky begeistert, (Die NÖN berichtete).
Die Sommerakademie bringt alljährlich zahlreiche Studenten aus der ganzen Welt nach Lilienfeld und rückt so die Bezirkshauptstadt in einen internationalen Kontext. Unter Musikern ist Lilienfeld ein Begriff. Die Sommerakademie unter der Leitung von Karen De Pastel ist bekannt und wird geschätzt. Vor allem die gute Atmosphäre und die schöne Landschaft rund um die Kurse werden goutiert. Die Sommerakademie wird aber nicht nur von Profimusikern oder jenen die das werden wollen besucht, sondern auch von Laienmusikern, die immer schon einmal ein Instrument lernen wollten oder die Musik sehr lieben, sowie Ihr Können vertiefen wollen. Diese Talente der Region sollen auch gefördert werden. Eine hochprofessionelle musikalische Ausbildungsstätte direkt vor der Haustüre im Bezirk Lilienfeld.
Wenn es die Sommerakademie nicht schon gäbe müsste man sie erfinden!
Die 38. Internationale Sommerakademie Lilienfeld fand heuer vom 30. Juni bis zum 14. Juli 2019 statt. Die Sommerakademie rief wieder viele internationale Studenten und Dozenten nach Lilienfeld, um gemeinsam zu musizieren und Erfahrungen sowie Wissen auszutauschen. Die Sommerakademie machte Ihrem Namen als musikalische Bildungseinrichtung wieder alle Ehre. 156 Studenten aus den verschiedensten Ländern wie China, Japan, Frankreich, Russland, Bulgarien sowie auch aus Österreich bekamen 174 Kursstunden von 28 international anerkannten Dozenten geboten. Aus den verschiedensten Räumlichkeiten des Gymnasiums, der Porte, des Stiftes und der NMS- Lilienfeld war über 14 Tage Musik zu hören und tauchte damit die Bezirkshauptstadt in eine Klangwolke. Bei den 17 Konzerten, die in diesen 2 Wochen geboten wurden, konnten sich viele Besucher von der hohen Qualität der kunstvollen Darbietungen von Studenten sowie Dozenten überzeugen.
Die Sommerakademie liefert Lilienfeld nicht nur Musik, sondern auch wirtschaftliche Boni. Alle Dozenten und viele Studenten wohnen in Lilienfeld und konsumieren auch hier. Den Gastwirtschaftsbetrieben in Lilienfeld sei hier ein großer Dank ausgesprochen, da sie hungrige Musiker und Konzertbesucher auch noch zu später Stunde verköstigten. Die Nächtigungsprobleme konnten durch die Nutzung der Berufsschule dank der Bewilligung der Wirtschaftskammer abgefedert werden.
Die 38. Sommerakademie war im heurigen Jahr nicht nur ein Fest der Musik, sondern auch ein Fest für die Präsidentin Karen De Pastel, die im Juni 2019 ihren 70. Geburtstag feierte. Schon mehr als die Hälfte Ihres Lebens widmet die Jubilarin der Sommerakademie und seit 13 Jahren leitet sie diese unermüdlich mit ihrem jugendlichen Elan. Für dieses Engagement an der Sommerakademie und somit auch an der Stadt Lilienfeld wurde Karen De Pastel mit dem Ehrenzeichen der Stadt Lilienfeld gedankt. Für Ihr Bemühen um die Kirchenmusik verlieh die Diözese St. Pölten den Hippolyt Orden.
Aufgrund des Jubiläums der Präsidentin waren auch die Konzerte der Sommerakademie von De Pastels Kompositionen geprägt, mit denen die Vielseitigkeit dieser Lilienfelder Künstlerin präsentiert wurde. Bei der Eröffnungsmesse wurde die „Modale Messe“ vom Stiftschor und dem Kirchenchor Wilhelmsburg aufgeführt. Am Sonntag darauf erklang die „Messe für 7 Frauenstimmen, Bariton und Orgel“ durch das Vokalensemble „O Musica Wien“. Im Rahmen der Messen ließ auch die durch die Sommerakademie frisch gestimmte große Orgel der Stiftskirche Kompositionen der Stiftsorganistin erklingen. Besonders hervor zu heben ist hierbei die „Phantasie über den Bernardi-Hymnus des Zisterzienserordens“.
Doch das Œuvre von Karen De Pastel erstreckt sich nicht nur auf geistliche Musik. Bei den Dozentenkonzerten erklangen Kompositionen De Pastels für Klavier, Querflöte und Streicherensemble. Am 10. Juli wurde ein Meisterkonzert zu Vertonungen von Goethetexten abgehalten, um des Jubiläums des Dichterfürsten zu gedenken, der 200 Jahre vor Karen De Pastel geboren wurde. Leider erkrankte die Mezzosopranistin Jenny Hou. Vizepräsident Florian Pejrimovsky konnte das Konzert mit seinem Einspringen retten. So brachte Barbara Freitag viele Vertonungen von Goethetexten von Komponistinnen dar und Florian Pejrimovsky ließ neben dem „Erlkönig“ von Schubert und Mussorgskys „Flohlied“ auch 4 Lieder nach Goethegedichten von Karen De Pastel mit großer Emotion und vielen Klangfarben erklingen. Karen De Pastel eröffnete das Konzert mit einem Vortrag über Goethes naturwissenschaftlichen Forschungen und deren Einfluss auf seine Dichtkunst.
Ein Glanzlicht der Sommerakademie stellte das große symphonische Eröffnungskonzert mit dem
„Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms dar. Der Titel Requiem trifft dieses Stück nicht wirklich, da Brahms sehr positive und helle zukunftsweisende Texte verwendet. Nicht das Düstere, Dunkle des Todes kommt zum Erklingen, sondern das Trostspendende, Positive. Als Solisten brachten Monika Medek und Florian Pejrimovsky ihre große Kunst zum Ausdruck. Als Dirigentin präsentierte Prof. Karen De Pastel eine ihrer weiteren meisterhaften Seiten. Mit viel Hingabe, Kraft und Ausdruck manövrierte sie Soli, Chor und Orchester durch dieses große Werk von Brahms.
Es war der Sommerakademie eine Ehre, bei diesem Konzert der japanischen Delegation aus Joetsu City und seiner Excellenz dem Botschafter von Japan die österreichische Musikkultur erlebbar zu machen.
Lilienfeld kann stolz sein auf solch eine musikalische Institution wie die Sommerakademie und die engagierten und honorigen Personen, die dahinterstehen.